Unser Schulhund Percy

„Schulhund“ an der Grundschule Hennstedt

Warum einen Schulhund?

Hunde sind in der Schule vielfältig einsetzbar, da sie, ähnlich wie Menschen auch anpassungsfähig und einfühlsam sind. Ebenso können sie aktiv Kontakt suchen, und ihre Gefühle durch Mimik und Gestik ausdrücken.

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben sich mit den positiven Auswirkungen eines Hundes im Klassenzimmer in verschiedenen Bereichen beschäftigt und kamen zu folgenden Ergebnissen:

Psychologische Wirkungen

  • Förderung von positivem Selbstwert und positivem Selbstkonzept (Hunde geben Kindern das Gefühl, verstanden und gebraucht zu werden. Die Kinder lernen, verantwortlich für ein anderes Lebewesen zu sein, indem sie es pflegen oder füttern müssen, damit es ihm gut geht. An dieser Verantwortung wachsen die Kinder)
  • Förderung des Wohlbefindens
  • entspannende & angstlösende Wirkung
  • Einfühlungsvermögen
  • psychologische Stressreduktion

Steigerung des Selbstwertgefühls

  • Hund akzeptiert jeden so, wie er ist
  • achtet nicht auf Äußerlichkeiten oder intellektuelles Wissen

Emotionen

  • Rückschlüsse auf die realen Emotionen einzelner Kinder oder der Gruppe sind möglich

Besondere Atmosphäre

  • Kinder besuchen die Schule lieber
  • Hunde bauen Vertrauen auf und vermitteln Sicherheit

Hunde sind anschmiegsam und vermitteln Kindern das Gefühl von Wärme, Vertrautheit und Sicherheit. Im intensiven Auseinandersetzen mit dem Lebewesen Hund erkennen die Schüler, dass auch ihr Gegenüber Bedürfnisse und Gefühle haben, die sie respektieren müssen. Auf jede Aktion des Kindes erfolgt eine unmittelbare Reaktion des Hundes.

  • nehmen Menschen so an, wie sie sind
  • agieren auf der analogen / nonverbalen Ebene

Hunde setzen klare Signale mit ihrem Körper. Schwanzwedeln und angelegte Ohren haben ihre Bedeutung. Die Kinder lernen mit Begeisterung diese weitere „Fremdsprache“ und werden sich auch ihrer Körpersprache bewusster. Die Schüler lernen, auf solch nonverbale Signale zu achten.

Motivation

  • fordert keine schulischen Leistungen
  • aktiviert
  • über die neue Motivation können Defizite im Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten langsam aufgearbeitet werden
  • Schüler bekommen über den Hund eine andere Rolle

Soziale Wirkungen

  • Förderung der Kommunikation

Einige Kinder haben Schwierigkeiten sich verbal auszudrücken. Über die Anwesenheit des Hundes nimmt merklich der sprachliche Ausdruck zu. Sie fangen an über ihre Erlebnisse mit Hunden zu berichten und wollen von der Lehrkraft / Schulsozialarbeiterin auch einiges über das Tier erfahren.

  • Steigerung der sozialen Fähigkeiten
  • Förderung der sozialen Kontaktbereitschaft
  • Höherer Integrationsgrad in der Klasse
  • Vermittlung von positiven sozialen Attributen
  • „Eisbrecherfunktion“
  • der Kontakt zu den Mitschülern gelingt problemloser

über das gemeinsame Interesse am Hund kommen die Kinder leichter untereinander in Kontakt. Da es dem Hund egal ist, wie man aussieht, ob man Markenkleidung trägt, wie man spricht, welche Hautfarbe man hat oder welcher sozialer Hintergrund vorhanden ist, wird dies als positive Erfahrung von den Kindern aufgenommen. Durch diese Erfahrung lernen Kinder auch andere in der Gruppe vorbehaltloser anzunehmen.

  • Angstabbau

Einige Schüler haben zu Beginn große Ängste, wenn sie den Hund zum ersten Mal sehen. Es ist aber immer wieder erstaunlich wie schnell sich diese Ängste abbauen. Wenn man etwas kennenlernt und versteht, können eigene Ängste abgebaut werden.)

Voraussetzungen beim Hund

Nicht jeder Hund eignet sich zum Schulhund. Wichtig ist, dass die Rasse verträglich ist und mit Kindern umgehen kann. Idealerweise sollte der Hund schon seit seiner Geburt mit Kindern in Kontakt sein. Der Hund sollte folgende Wesenseigenarten mit sich bringen:

  • Grundgehorsam
  • grundsätzliche Freundlichkeit
  • Akzeptanz fremder Erwachsener jeden Aussehens
  • Akzeptanz fremder Kinder jeden Alters, jeden Aussehens
  • Berührungsfreundlichkeit (lässt sich gerne am ganzen Körper anfassen)
  • Ausgeglichenheit (nicht leicht zu erschrecken und erholt sich schnell von einem Schreck)
  • „entschärfendes“ Verhalten (zieht sich eher zurück, wenn etwas unangenehm ist)
  • unaufdringliches Begrüßungsverhalten (z.B. nicht Anspringen, wenn nicht erwünscht)
  • sanftes Annehmen von Futter aus der Hand
  • stillhalten können, wenn gewünscht
  • manipulationsneutral (lässt sich vom Hundehalter „alles“ gefallen, z.B. Maulöffnen, Pfotenkontrolle, etc.)
  • allein sein können
  • gerne Auto fahren
  • Umgang mit Behinderungen (Rollstuhl, Krücken)
  • Umgang mit weglaufenden oder stolpernden Kindern

All diese und noch einige weitere Punkte wurden bei den Prüfungen und der Zertifizierung zum Schulhund in der Zeit vom 03.09.2018 – 19.09.2018 abgefragt und abgenommen !

Angela Mohr

(Schulsozialarbeiterin)